deMONTAGe #10

Mo. 8.Dezember 20.00

'Lady Macbeth'
Ausgehend von der 2.Szene des 5. Aktes der Tragödie „Macbeth“ haben wir ein theatralisch-musikalisches Porträt von Lady Macbeth entworfen.
Indem wir unterschiedlic
he Erzähltechniken verwenden, zeigen wir eine Frau, deren Verlangen und Phantasie den Raum sprengt, den ihre Zeit und soziale Konventionen ihr vorgegeben haben. Immer schon gab es diese Frau, gefangen in geschlossenen Räumen - damals wie heute. Schlaft nicht mehr ist ein Versuch, die Folgen dieser Unterdrückung, um nicht zu sagen : Ignoranz der Begierden und Sehnsüchte einer solchen Frau zu zeigen.
Eine Frau durchlebt Schlüsselszenen einer Vergangenheit, die sie traumatisiert hat. Sie schlüpft in andere Rollen, sie regrediert, sie zeigt in einem Moment ungeheure Stärke und im nächsten absolute Zerbrechlichkeit. Wir sehen eine zyklische Wiederkehr in ihr : der Schrei „Sleep no more“ – ausgestoßen bei Duncans Ermordung – wird zur schrecklichen Realität, die sie dem eigenen tragischen Tod entgegentreibt.
Eine Kurzversion von Schlaft Nicht Mehr wurde bereits in Potsdam, Berlin und Genua Gezeigt - mit unterschiedlichen Darstellern, Musikern, in unterschiedlichen Sprachen. Die Version, die wir hier vorstellen, ist das Ergebnis einer kontinuierlichen Entwicklung durch erarbeitende Darstellung und feedback. Wir möchten Sie einladen, diese Arbeit als Prozess zu sehen und als Provokation zur Diskussion und kritischen Auseinandersetzung.
Schauspiel Annika Schilling* Musik Caroline Siegers Kostüm San Sander Bühne Konrad Schaller Text-montage / Licht / Regie Kenneth Phillips


& 'Spiderman'
„Es gibt Hungersnöte, Naturkatastrophen, Kriege... und ich kann mich nicht empören.“ Dieser Satz steht für eine ganze Generation, die keine Kriege erlebt hat. Muss man sich etwa politisch gebärden um nicht in der Bedeutungslosigkeit eines allzu privaten Lebens zu versinken? Aktualität erreicht man am besten dadurch, dass man sich mit der Welt beschäftigt. Was aber, wenn man in dieser Welt nicht aneckt? Dann muss man sich eben mit sich selbst beschäftigen. Das bedeutet, dass man sich auf die ehrlichste Weise mit dem Menschen an sich beschäftigt. Die Schauspieler arbeiten sich an dem Paradox ab, dass obwohl wir die Sinnlosigkeit der Liebe erklären können, sie uns trotzdem umtreibt. Warum leiden wir unter Gefühlen, wenn wir doch wissen, dass es unnötig ist an ihnen zugrunde zu gehen. Immerhin sind Angst, Eifersucht und Liebe „nur eine Emotion, da muss man durch...“
Es spielen Simon Bauer und Nils Kahnwald (UdK Berlin) Regie Antú Romero Nunes**


&
'Afterglow'
„Afterglow“ beschreibt, umgangsspra
chlich und direkt aus dem englischen übersetzt, den Zustand des „Nachglühens“.
Der Höhepunkt des Abends ist vorbei und man fragt sich wie wohl der Rest des Abends verlaufen wird. Erwartung und Erwartungshaltungen. Werden sie erfüllt? Entpuppt sich die Situation im Nachhinein wieder nur als eine von diesen vielen Wiederholungen, die sich in unserem Leben abspielen? Oder sind diese manchmal schier unendlichen Wiederholungen genau das, was man sich wünscht? Die nächste Frage stellt sich ob wir uns einen Moment der Freude und Glückseligkeit wieder wünschen oder das dieser sich in gleicher Form wieder und wiederholt?
Und wenn sich dieser Moment wiederholt, wollen wir ihn dann ganz genauso wie er bereits war oder doch kleinste Veränderungen, die diesenh Moment wieder so speziell machen?


Tanzstück von Bikash Chatterjee Es tanzen Jara Serrano Gonzalez und Mevlana van Vark Musik Ausschnitte aus dem Hochzeits Pas de deux Dornröschen ( Pjotr I.Tschaikovsky), Movement 5 (Bilder einer Ausstellung, Modest Mussorgsky, Herbert von Karajan, recomposed by Carl Craig und Moritz von Oswald)

Montag, den 8.Dezember 20.00 bat-Studiotheater
Eintritt frei
*4.Stdj Schauspiel, **4.Stdj Regie, ***3.Stdj Choreographie

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